Stell dir vor, du schreitest durch die Straßen eines surrealen Paris, das von Traum und Albtraum zugleich durchdrungen ist – willkommen in der Welt von Clair Obscur. Das französische Indie-RPG hat mit seinem ersten Trailer nicht nur visuell begeistert, sondern auch mit seinem innovativen Setting zwischen Belle Époque und psychologischer Symbolik überrascht. Doch hält das Spiel, was es verspricht?
Story & Atmosphäre

Clair Obscur spielt in einer alternativen Version des frühen 20. Jahrhunderts – einem poetischen Paris, in dem Realität und Fantasie ineinander verschwimmen. Inspiriert von surrealistischer Kunst und französischer Literatur entfaltet sich eine Geschichte über Identität, Wahrheit und Verlust.
Die Erzählweise ist fragmentarisch, fast traumartig. Das erinnert an Werke wie Disco Elysium, während die Struktur mit Persona 5 vergleichbar ist: Tageszeiten-System, Beziehungsaufbau, aber eingebettet in eine deutlich düstere Welt.
Charaktere & Dialoge
Die Figuren wirken wie aus einem Theaterstück: überzeichnet, philosophisch und doch glaubwürdig. Die Dialoge sind teils kryptisch, oft tiefgründig – und stets vertont mit großartiger Sprecherleistung.
Ein Highlight: Die Antagonistin Madame Vérité, eine Allegorie auf Wahrheitsfindung und Kontrolle.
Gameplay & Kampfsystem
Das Kampfsystem ist rundenbasiert mit Action-Einschüben – etwa durch Quick-Time-Events oder gezielte Kontermechaniken. Es erinnert an Paper Mario meets Persona, bringt aber mit dem sogenannten “Stimmungs-Modifikator” frischen Wind: Je nach Gemütslage deiner Figur ändern sich Angriff und Verteidigung.
Innovativ: Moralische Entscheidungen wirken sich direkt auf die Kampffähigkeiten aus.

Grafik & Stil
Der Stil? Atemberaubend. Art Nouveau trifft Steampunk trifft Aquarell. Clair Obscur setzt auf handgemalte Hintergründe, realistische Figuren und ein raffiniertes Lichtspiel – eine Hommage an die Belle Époque, aber mit modernem Flair.
Vergleichbar mit Octopath Traveler, aber mit deutlich mehr Tiefe in der Gestaltung.
Musik & Sounddesign
Der Soundtrack vereint französische Chansons mit düsteren Ambientflächen. Komponiert wurde er von Éloïse Mercier, einer bekannten Künstlerin aus dem französischen Indie-Film.
Jeder Ort hat sein akustisches Thema – mal melancholisch, mal verstörend. Besonders stark: die Musik in den Bosskämpfen.
Technik & Performance
Die Unreal Engine 5 sorgt für flüssige Animationen, Reflexionen und eine atmosphärische Beleuchtung.
- PC (RTX 3060): 1080p @ 60 FPS auf High
- PS5: 1440p @ stabilen 60 FPS
- Xbox Series S: leichte Einbrüche auf 1080p
Bugs sind rar, Ladezeiten angenehm kurz.
Vergleich: Clair Obscur vs. andere Titel
Spiel | Gemeinsamkeiten | Unterschiede |
---|---|---|
Persona 5 | Tagesabläufe, Dialogsysteme | Japanisches Setting vs. Frankreich |
Dishonored | Steampunk-Welt, Storytelling | Mehr Action & Schleichen bei Dishonored |
Octopath Traveler | 2D-Stil, rundenbasierte Kämpfe | Clair Obscur ist künstlerisch reifer |
Stimmen der Entwickler
„Wir wollten kein klassisches RPG machen – Clair Obscur ist eine Einladung zum Nachdenken, Träumen und Zweifeln.“ – Lead Designer Marc Delaunay
„Die Belle Époque war eine Zeit der Hoffnung – und des inneren Zerfalls. Genau diese Spannung wollten wir einfangen.“ – Creative Director Aurore Blanche
Fazit: Eine künstlerische Perle mit eigenem Kopf
Clair Obscur ist ein Spiel für Entdecker:innen – nicht für Speedrunner. Es verlangt Geduld, belohnt aber mit Tiefe, Stil und echtem emotionalem Impact. Wer klassische JRPGs mag, aber mal etwas anderes erleben will, sollte unbedingt reinschauen.
Unsere Bewertung
Unsere Bewertung- Story4.5/5 Very good
- Gameplay4/5 Good
- Grafik & Stil5/5 Amazing
- Musik & Sound4.5/5 Very good
- Technik4/5 Good
One commentOn Clair Obscur im Test – Wie schlägt sich das französische RPG zwischen Persona und Belle Époque?
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