Raytracing ist in aller Munde – besonders, wenn neue Grafikkarten, Konsolen oder Blockbuster-Titel präsentiert werden. Aber was ist Raytracing überhaupt? Und brauchst du es wirklich, um das beste Spielerlebnis zu haben?
In diesem Feature erklären wir dir verständlich:
Am Ende weißt du genau: Raytracing an – oder lieber aus?
Raytracing (deutsch: Strahlenverfolgung) ist eine Methode zur realistischen Lichtsimulation in 3D-Grafiken. Statt Lichtquellen nur zu schätzen (wie bei klassischen Beleuchtungstechniken), berechnet Raytracing jeden Lichtstrahl einzeln – wie er reflektiert, gebrochen oder absorbiert wird.
Das Ergebnis:
Die meisten Spiele nutzen heute „hybrides Raytracing“ – eine Mischung aus klassischem Rendering (Rasterization) und Raytracing für einzelne Effekte.
Realistische Schatten mit sanften Übergängen, dynamischer Tiefe und korrekter Lichtausrichtung.
→ Besonders sichtbar bei sich bewegenden Lichtquellen (z. B. Sonne, Laternen)
[Beispielgrafik mit Split-Ansicht hier]
Glas, Wasser, glänzende Metallflächen – Raytracing berechnet, was sich exakt spiegelt.
→ Keine Fake-Spiegelungen mehr wie bei klassischen Screenspace-Reflections
Licht bricht sich realistisch durch durchsichtige Materialien wie Glas, Eis oder Wasser.
→ Sichtverzerrung wie in der Realität – z. B. bei Tauchgängen oder Linsen
Licht beleuchtet nicht nur direkt – es springt realistisch von Oberflächen ab.
→ Beispiel: Rotes Licht trifft weiße Wand → Wand wirkt leicht rötlich
GI ist der „unsichtbare Star“ – subtil, aber wirkungsvoll.
Aspekt | Klassische Beleuchtung (Rasterization) | Raytracing |
---|---|---|
Schatten | Oft statisch oder auf „Shadow Maps“ basierend | Dynamisch, weich, realistisch – auch bei beweglichem Licht |
Reflexionen | Nur aus Kamerawinkel sichtbar („Screen Space Reflections“) | Physikalisch korrekt, auch außerhalb des Bildausschnitts |
Lichtquellen | Nur direkte Beleuchtung, Umgebungslicht oft „gebaked“ | Natürliches Lichtverhalten – inkl. indirekter Ausleuchtung |
Transparenz & Glas | Oft stark vereinfacht – keine Brechung oder Lichtstreuung | Licht bricht sich korrekt durch Materialien |
Performance | Sehr effizient, optimiert für hohe FPS | Sehr rechenintensiv, benötigt moderne Hardware |
Realismus | „Game Look“ – viele Tricks nötig | Fotorealismus möglich |
Cyberpunk 2077 – Raytracing an vs. aus
Linke Seite klassische Beleuchtung, rechte Seite Raytracing
Du erkennst deutlich:
💡 Tipp: Wenn du Raytracing testen willst, nimm einen Bereich mit viel Glas, Wasser, oder direkter Sonne im Spiel.
Raytracing ist schön, aber leistungshungrig. Besonders ältere GPUs leiden – oft sinkt die FPS auf die Hälfte.
Nur mit Technologien wie DLSS (NVIDIA) oder FSR (AMD) ist es wirklich flüssig spielbar.
System/GPU | Empfehlung |
---|---|
RTX 3060 / 4060 | Nur ausgewählte RT-Effekte + DLSS nutzen |
RTX 4070+ | Volles Raytracing möglich |
PS5 / Xbox X | Meist dynamische RT-Profile oder RT off |
Raytracing ist ein grafischer Luxus, der Spiele schöner, aber nicht zwingend besser macht. Wenn dein System es schafft und das Spiel visuell davon profitiert – go for it.
Aber: Die richtige Framerate ist wichtiger als jede Spiegelung im Asphalt.
Was ist deine Meinung zu Raytracing? Nutzt du es – oder bevorzugst du Performance?
Und welches Spiel hat dich mit RTX so richtig beeindruckt?