Gaming erklärt: Was ist Raytracing – und lohnt es sich wirklich?

Raytracing ist in aller Munde – besonders, wenn neue Grafikkarten, Konsolen oder Blockbuster-Titel präsentiert werden. Aber was ist Raytracing überhaupt? Und brauchst du es wirklich, um das beste Spielerlebnis zu haben?

In diesem Feature erklären wir dir verständlich:

Am Ende weißt du genau: Raytracing an – oder lieber aus?

Was ist Raytracing?

Raytracing (deutsch: Strahlenverfolgung) ist eine Methode zur realistischen Lichtsimulation in 3D-Grafiken. Statt Lichtquellen nur zu schätzen (wie bei klassischen Beleuchtungstechniken), berechnet Raytracing jeden Lichtstrahl einzeln – wie er reflektiert, gebrochen oder absorbiert wird.

Das Ergebnis:

Wie funktioniert Raytracing?

Kurz gesagt:

Die meisten Spiele nutzen heute „hybrides Raytracing“ – eine Mischung aus klassischem Rendering (Rasterization) und Raytracing für einzelne Effekte.

Die 4 wichtigsten Raytracing-Effekte

1. Raytraced Shadows

Realistische Schatten mit sanften Übergängen, dynamischer Tiefe und korrekter Lichtausrichtung.
→ Besonders sichtbar bei sich bewegenden Lichtquellen (z. B. Sonne, Laternen)

[Beispielgrafik mit Split-Ansicht hier]

2. Raytraced Reflections

Glas, Wasser, glänzende Metallflächen – Raytracing berechnet, was sich exakt spiegelt.
→ Keine Fake-Spiegelungen mehr wie bei klassischen Screenspace-Reflections

3. Raytraced Refractions

Licht bricht sich realistisch durch durchsichtige Materialien wie Glas, Eis oder Wasser.
→ Sichtverzerrung wie in der Realität – z. B. bei Tauchgängen oder Linsen

4. Global Illumination (GI)

Licht beleuchtet nicht nur direkt – es springt realistisch von Oberflächen ab.
→ Beispiel: Rotes Licht trifft weiße Wand → Wand wirkt leicht rötlich

GI ist der „unsichtbare Star“ – subtil, aber wirkungsvoll.

Vergleich: Klassische Beleuchtung vs. Raytracing

AspektKlassische Beleuchtung (Rasterization)Raytracing
SchattenOft statisch oder auf „Shadow Maps“ basierendDynamisch, weich, realistisch – auch bei beweglichem Licht
ReflexionenNur aus Kamerawinkel sichtbar („Screen Space Reflections“)Physikalisch korrekt, auch außerhalb des Bildausschnitts
LichtquellenNur direkte Beleuchtung, Umgebungslicht oft „gebaked“Natürliches Lichtverhalten – inkl. indirekter Ausleuchtung
Transparenz & GlasOft stark vereinfacht – keine Brechung oder LichtstreuungLicht bricht sich korrekt durch Materialien
PerformanceSehr effizient, optimiert für hohe FPSSehr rechenintensiv, benötigt moderne Hardware
Realismus„Game Look“ – viele Tricks nötigFotorealismus möglich

Vorher-Nachher-Vergleich

Cyberpunk 2077 – Raytracing an vs. aus

Linke Seite klassische Beleuchtung, rechte Seite Raytracing
Du erkennst deutlich:

Wo Raytracing heute überzeugt – und wo nicht

Spiele mit exzellenter Umsetzung:

Spiele mit mäßigem Nutzen:

💡 Tipp: Wenn du Raytracing testen willst, nimm einen Bereich mit viel Glas, Wasser, oder direkter Sonne im Spiel.

Performance vs. Optik – das ewige Duell

Raytracing ist schön, aber leistungshungrig. Besonders ältere GPUs leiden – oft sinkt die FPS auf die Hälfte.
Nur mit Technologien wie DLSS (NVIDIA) oder FSR (AMD) ist es wirklich flüssig spielbar.

Vorteile:

Nachteile:

Faustregel:

System/GPUEmpfehlung
RTX 3060 / 4060Nur ausgewählte RT-Effekte + DLSS nutzen
RTX 4070+Volles Raytracing möglich
PS5 / Xbox XMeist dynamische RT-Profile oder RT off

Fazit

Raytracing ist ein grafischer Luxus, der Spiele schöner, aber nicht zwingend besser macht. Wenn dein System es schafft und das Spiel visuell davon profitiert – go for it.
Aber: Die richtige Framerate ist wichtiger als jede Spiegelung im Asphalt.

Was ist deine Meinung zu Raytracing? Nutzt du es – oder bevorzugst du Performance?
Und welches Spiel hat dich mit RTX so richtig beeindruckt?

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