​BOKURA: planet – Ein Koop-Abenteuer stellt Vertrauen auf die Probe

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Zwei pixelige Astronauten, gestrandet auf einem mysteriösen Planeten: BOKURA: planet besticht durch seinen ungewöhnlichen Grafikstil und eine Atmosphäre zwischen Einsamkeit und Wunder.

Stell dir vor, du strandest gemeinsam mit deinem besten Freund auf einem fremden Planeten. Euer Überleben hängt davon ab, dass ihr zusammenarbeitet – aber kannst du ihm wirklich vertrauen? Das neu veröffentlichte Koop-Puzzle-Abenteuer BOKURA: planet stellt genau diese Frage in den Mittelpunkt. In diesem story-getriebenen Spiel für zwei Personen erlebst du ein Wechselbad der Gefühle: Zwischen Kooperation und Konkurrenz, zwischen Freundschaft und Verrat. Egal ob als beziehungsfestes Gamer-Paar oder beste Kumpel – dieses Erlebnis wird eure Kommunikation (und Nerven) auf die Probe stellen.

Koop-Gameplay mit doppeltem Boden

BOKURA: planet kann ausschließlich zu zweit gespielt werden – alleine geht gar nichts​. Jeder sitzt an seinem eigenen Bildschirm und sieht teils eine andere Welt als der Partner​. Nur durch Absprachen über Voice-Chat könnt ihr die Rätsel lösen, denn jeder von euch verfügt über unterschiedliche Informationen. Doch anders als im ersten BOKURA verfolgt diesmal jeder Spieler ein geheimes, eigenes Ziel, das dem des Partners in die Quere kommen kann. Eine neue „Schubsen“-Aktion erlaubt es sogar, den Mitspieler im richtigen (oder falschen) Moment von einer Klippe zu stoßen​. Aus dem sonst so harmonischen Koop-Spiel wird plötzlich ein Drahtseilakt: Reicht reine Zusammenarbeit – oder nutzt dein Gegenüber jede Chance zur Sabotage? Die Gameplay-Mechanik von BOKURA: planet sorgt so für ein ständiges Knistern. Jedes Rätsel wird begleitet von der nagenden Frage, was dein Partner wirklich vorhat. Gerade dieses Misstrauen macht die gemeinsame Spielerfahrung so intensiv und einzigartig.

Eine Geschichte über Vertrauen und Geheimnisse

Im Gegensatz zum Vorgänger, der zwei ausgerissene Jungen auf einer märchenhaften Reise begleitete, schlägt BOKURA: planet einen deutlich düstereren Ton an​. In der Hintergrundgeschichte ist die Erde in ferner Zukunft zerstört, die Menschheit ringt ums Überleben. Du und dein Mitspieler schlüpft in die Rolle zweier Todeskandidaten, denen man eine letzte Chance auf Rettung bietet: als Teil einer riskanten Weltraummission. Doch auf dem Weg geht alles schief – euer Schiff erleidet eine Katastrophe, und ihr müsst in letzter Sekunde in einer Rettungskapsel fliehen​. So findet ihr euch gestrandet auf einem unbekannten roten Planeten wieder, ohne Aussicht auf Hilfe. Beide Figuren haben ihren ganz eigenen Grund, warum sie unbedingt zur Erde zurückkehren wollen​.

Aus dieser Ausgangslage entspinnt das Spiel eine Story, die Nähe und Misstrauen zugleich fosters. Während ihr gemeinsam ums Überleben kämpft, tragen eure Charaktere ein emotionales Gepäck mit sich herum. BOKURA: planet nutzt das, um überraschend tiefgründige Fragen zu stellen: Es geht um Schuld und Vergebung, Identität und Moral – große Themen, verpackt in ein pixeliges Abenteuer​. Die Erzählung bleibt dabei angenehm subtil; vieles passiert ohne viele Worte, durch die Spielwelt und euer eigenes Handeln. Doch gerade dieses stille Erzählen trifft ins Mark: Ihr werdet euch unweigerlich fragen, wie ihr selbst in so einer Situation handeln würdet. Das Spiel selbst beobachtet genau, wer von euch welche Entscheidungen trifft​ – und hält euch am Ende vielleicht den Spiegel vor. Selten fühlt sich ein Puzzle-Game so persönlich und intensiv an wie dieses „Beziehungstest im Weltraum“.

Anders als der erste BOKURA

Der Vorgänger BOKURA (erschienen 2023) war ein Indie-Überraschungshit mit über 600.000 verkauften Exemplaren weltweit​. Darin erlebten zwei Kinder, die von zu Hause ausgerissen waren, ein surreal-verträumtes Abenteuer. Das Besondere: Jeder Spieler sah eine völlig andere Version der Spielwelt, sodass man nur durch Beschreiben und Zusammenlegen der Eindrücke weiterkam​. BOKURA: planet übernimmt diese kreative Koop-Idee, dreht das Konzept aber auf den Kopf​. Diesmal teilt ihr euch zwar dieselbe Umgebung, doch jeder von euch verfolgt eigene geheime Absichten – ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel mitten im Koop-Gameplay. Auch tonal geht das Sequel neue Wege: War BOKURA noch ein leises, nostalgisches Freundschaftsabenteuer, fühlt sich BOKURA: planet eher wie ein Sci-Fi-Thriller mit moralischem Anspruch an. Statt kindlicher Fabelmotive erwartet euch eine postapokalyptische Welt, gezeichnet von Einsamkeit und Zwiespalt. Der charmante Pixel-Look bleibt als Präsentation erhalten, doch dank der Mitwirkung des renommierten Manga-Künstlers Kōji Kumeta (Sayonara Zetsubou-Sensei) bekam die Gestaltung noch einen besonderen Schliff​. Technisch läuft das Spiel auf quasi jedem Rechner – die Anforderungen liegen bei nur 2 GB RAM und einfacher Grafik. Diese Zugänglichkeit teilt es mit seinem Vorgänger, doch inhaltlich und spielerisch bietet BOKURA: planet eine ganz neue Erfahrung für Fans des ersten Teils.

Für wen geeignet?

Für wen ist dieses ungewöhnliche Koop-Abenteuer also die richtige Wahl? Im Grunde für alle, die gerne zusammen zocken und sich auf eine erzählerische Erfahrung einlassen wollen. Ein paar konkrete Zielgruppen, die an BOKURA: planet besonderen Gefallen finden dürften:

  • Paare oder enge Freunde, die ihr Teamwork (und gegenseitiges Vertrauen) spielerisch auf die Probe stellen möchten.
  • Story-Fans, die in Spielen Wert auf Emotionen und Narrativ legen statt auf Highscores – hier steht das gemeinsame Erleben im Vordergrund.
  • Kommunikative Spieler, denn ohne Dialog geht es nicht: Wer Freude daran hat, zu tüfteln und zu diskutieren, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
  • Casual-Koop-Spieler, die etwas Neues ausprobieren wollen. Die Steuerung ist simpel, der Schwierigkeitsgrad moderat und das Konzept erfrischend anders.
  • Einsteiger mit älterer Hardware, denn die Anforderungen sind sehr niedrig – selbst auf älteren Laptops läuft das Spiel flüssig.

Kurzum: BOKURA: planet ist ideal für zwei Menschen, die bereit sind, sich auf ein kleines emotionales Abenteuer einzulassen. Wer einfach nur stumpfe Action oder kompetitives Gameplay sucht, wird hier nicht fündig – dieses Spiel zielt auf Kopf und Herz.

Plattformen, Preis und Verfügbarkeit

BOKURA: planet ist am 24. April 2025 weltweit auf Steam erschienen (für Windows-PC und Mac)​. Der Preis liegt bei etwa 5 € (5,49 USD) – erstaunlich günstig für ein so originelles Erlebnis. Zum Launch gab es sogar einen kleinen Rabatt, was viele Neugierige angezogen hat​. Das Spiel bietet bereits eine deutsche Textausgabe, neben Englisch, Japanisch und weiteren Sprachen, sodass auch hiesige Spieler der Geschichte problemlos folgen können. Konsolen-Versionen wurden bislang nicht angekündigt, aber dank Steam Remote Play Together kann man BOKURA: planet auch online mit Freunden spielen, selbst wenn nur einer das Spiel besitzt.

Schon jetzt, kurz nach Release, zeigt sich die Begeisterung der Spieler: Auf Steam hält BOKURA: planet derzeit rund 96 % positive Bewertungen – ein Indikator, wie sehr das Konzept aufgeht​. Für knapp fünf Euro erhält man hier ein Koop-Erlebnis, das lange nachhallt. Es ist ein Spiel, das genauso sehr Gesprächsstoff bietet wie spielerische Unterhaltung. Wenn du also auf der Suche nach einem frischen, emotional packenden Zwei-Spieler-Abenteuer bist, dann schnapp dir einen Partner, starte BOKURA: planet – und finde heraus, wie weit euer Vertrauen wirklich reicht.

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