Als NOOB 2018 mit LoL beginnen

Wieso League of Legends

Warum sollte jemand 2018 mit League of Legends beginnen wollen? Nun ja, zum einen ist es bis heute, obwohl es bereits 2009 erschienen und es somit bald 10 Jahre alt ist, eines der bekanntesten und am meisten wettkampforientierten MOBAs. Hinter LoL hängt eine riesige, teils sehr professionelle Community.

Zum Anderen ist es unzählige Male optimiert und angepasst worden, Content ist reichlich vorhanden und das eigentliche Spielen kostet nichts. Außerdem – aber das ist natürlich Geschmackssache – lockt es mit schönen Animationen und wunderbar stimmiger Grafik, die noch dazu ressourcenschonend ist, so läuft LoL fast auf jeder Art Hardware. Selbst Noah konnte während den 40 Tagen Regen auf seiner Arche schon flüssig LoL spielen! Das taktische Gameplay ist in LoL so klassisch wie es nur sein kann. Wichtig ist nicht nur die Wahl des Champions, sondern auch das richtige taktische Vorgehen, wer hält wann welche Lane, wann geht man zum Teamfight, wie stattet man seinen Helden mit welchen Items und Waffen aus, etc. Teamplay ist King.

LoL ist äußerst komplex und bekannt für seine epischen Schlachten, wie auch die extrem toxische Community. Ich habe mich nun, in meinen Dreißigern, gewagt ins Getümmel zu stürzen, um zu sehen, wie ich so zurecht komme.

Los gehts

Der Client ist schnell installiert und das Spiel patcht sich schön auf die neueste Version. Ein erster Blick auf die ersten Anzeigen nach dem Starten des Spiels könnten einen absoluten Noob verwirren – ich brauchte ein wenig mich zurechtzufinden. “Sehr komplex alles!” dachte ich mir. Item- und Championshop, ausufernde Statistiken, professionelle Ligen denen man zusehen kann, abgemachte Matches die bereits angekündigt sind. Sehr interessant. Wahrlich “Liga-Charakter” eben.

Die Spielmodi gefielen mir auch, 5vs5, 3vs3, freie Spiele und ein paar neue, freche Modi wie den “U.R.F.”-Modus (ultra rapid fire) in dem alle zufällig gemaxte Helden bekommen, die ohne Cooldowns volles Rohr aufeinander losgehen. Nicht taktisch, aber lustig.

Auch einen Übungs- und Einführungsmodus sowie deaktivierbare Anfängertipps (im Einstellungs-Menü) helfen dem Noob zurecht zu kommen.

Spielerfahrung

Zugegeben, ich habe LoL schon zuvor gespielt. Das ist allerdings Jahre her und damals habe ich nur mit einem sehr engen Freundeskreis “zum Spaß” gespielt. Da folgten dann später noch hunderte Stunden Heroes of the Storm bis ich wirklich ein Gefühl dafür bekommen habe, worum es im Groben in MOBAs geht. Also ging ich fast “jungfräulich” in meine LoL Sessions.

Was ein MOBA ist und worum es geht, grundlegende Taktiken kenne ich natürlich. Auch habe ich in den anderen beiden großen einige Stunden Erfahrung!

So stürzte ich mich in meine ersten paar Spiele. Allesamt “Normales Spiel 5vs5”. Ich brauchte einen Moment mir den Itemstore anzusehen, mich zu aklimatisieren und letztlich meine Lane zu finden… die dann doch die falsche war, worauf ich lautstark hingewiesen wurde.

Eigentlich dachte ich, wenn das Spiel nicht geranked ist, wären meine Mitspieler nicht so darauf erpicht mir ein perfektes Spiel (in ihren Augen) abzuringen – falsch gedacht. Die ersten paar Spiele verbrachte ich damit, den Last Hit und somit die Goldbelohnung auf den Kill der Versallen zu bekommen – um dann wieder im Shop zu stöbern, wofür ich viel zu lange brauchte. Worauf ich immer wieder “höflich” hingewiesen wurde. Auch auf viele verpasste Chancen wurde ich mit der Nase gestoßen – meine Reflexe waren wohl ein wenig rostig.

Nach ein paar Spielen hatte ich den Bogen soweit raus, dass ich auch schon mal ein paar Kills an gegnerischen Champions landete und mein Team einige Spiele gewonnen hat. Vermutlich nur deshalb, weil in dem nicht gewerteten Spielmodi sowieso nur Noobs oder Seminoobs rumlaufen und ich einfach nur Glück hatte, einen Wimpernschlag besser zu sein als der gegnerische Noob.

Auf jeden Fall hatte ich Spaß und konnte einige Unterschiede zu den anderen beiden großen MOBAS, nämlich Heroes of the Storm und Dota 2 feststellen.

Die 3 großen MOBAs

Es gibt unzählige MOBAs, doch denke ich, dass Dota 2, Leage of Legends und Heroes of the Storm die größten und beliebtesten – und zwar genau in der Reihenfolge – sind. Das Spielprinzip ist in allen ähnlich. Dennoch gibt es einige grundlegende Unterschiede. Welches Spiel sollte man als Noob denn nun wählen, wenn man in die MOBA-Szene einsteigen will?

League of Legends ist ein Klassiker, das Gameplay ist verfeinert, es gibt Massen an Content und es läuft quasi auf jedem PC, da es nicht besonders hohe Systemanforderungen hat. Ebenso wie in Dota 2 gilt es hier den “Last Hit” auf die Mobs zu bekommen um Gold zu kassieren. Auch kann unabhängig voneinander gelevelt werden. Gold wird anteilig aufgeteilt aber den Löwenanteil erarbeitet man sich selbst.

Die Community kann äußerst ausfallend und unangenehm werden, wenn die Mitspieler mitbekommen, dass man nicht wirklich Ahnung hat was man tut. In der Regel merken die das recht schnell. Hier heißt es am Besten mit Bots oder Freunden üben. Dies ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal von LoL, welches so berühmt – oder eher berüchtigt – für seine toxische Community ist.

In Dota 2 ist es meines Erachtens nach sogar noch schlimmer, der Einstieg härter, ja das Spiel an sich ist noch komplexer, umfangreicher und “ernster” als LoL. Aber auch in HotS werden die ersten Gehversuche und Fehler beim Lanen oftmals mit einem Griff in die verbal-obszöne Trickkiste quittiert und geschimpft was das Zeug hält.

Was aber Heroes of the Storm LoL und Dota 2 voraus hat, ist auf jedenfall die Einsteigerfreundlichkeit. Blizzardtypisch findet man sich schnell zurecht, alles ist gut erklärt und das Gameplay, auch wenn es nicht “stupide” ist, wie man des Öfteren von LoL-Puristen zu hören kriegt, ist simpler gehalten als bei LoL und Dota 2. So gibt es keine Items zu kaufen, das Team levelt als Ganzes, weil man sich die erlangte Experience teilt. HotS ist “linearer” und etwas überschauberer. Die Steuerung und die Mechanik sind jedoch mindestens genaus verfeinert wie bei den beiden anderen großen MOBAs und an ordentlicher Action und befriedigenden Killstreaks mangelt es nicht.

In allen Dreien gibt es Nebenquests, haufenweise Zeug zum Freispielen, Rankingbelohnungen, ausführliche Statistiken, erweiterte Community-Features und die Möglichkeit Replays vergangener Matches zu studieren.

Fazit

Auch ich als “Oldschool-Gamer” in seinen Dreißigern, konnte nach ungefähr 10 Matches halbwegs gut Anschluss finden und habe die Matchdynamik von LoL begriffen, einen Überblick über die Items und wann man sie am besten kauft erlangt. Wer also in die Welt der wettkampforientierten MOBAs eintauchen will, kann das ruhig mit LoL tun, auch wenn der Einstieg bei HotS vermutlich schneller und geringfügig frustfreier gelingt.

Es ist jedoch wie überall im Leben: Übung macht den Meister, manche brauchen auch mal länger!

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